Im Folgenden wird chronologisch der Ablauf unserer Rundreise durch China beschrieben. Da China ein sehr großes Land ist, haben wir nur den östlichen Teil bereisen können. In einem Zick-Zack-Kurs sind wir von Peking bis nach Hongkong gekommen. Einige ausgewählte Urlaubsbilder sind in der Diashow zu sehen. Die gesamte Kollektion an Fotos von unserem China-Urlaub ist in der Foto-Galerie abgelegt. Darüber hinaus gibt es auch ein Video, das über die Videoliste abgerufen werden kann. Allerdings ist dieses Video nur für registrierte Benutzer zugänglich.
Sonntag, den 25.08.
Heute geht es ab nach China. Um 7.00 Uhr fahren wir mit dem Auto zum Flughafen nach Berlin-Tegel. Wir haben reichlich Zeit bis zum Abflug. Aber nach dem damals beinahe verpassten Flug nach Russland, planen wir lieber noch mehr Fahrzeit ein. Unser Flug von Tegel nach Amsterdam startet erst um 14.35 Uhr.
Ursprünglich wollten wir erst am 1. September nach China reisen. Allerdings waren wir für diesen Zeitraum die einzigen, die eine Reise gebucht hatten. Deshalb wurden wir in die vorhergehende Reise umgebucht.
Von Amsterdam fliegen wir um 17.40 Uhr in einer Boeing 747-400 von KLM nach Peking. Ohne Umbuchen wären wir mit Lufthansa von Frankfurt am Main mit einem Airbus A380 unterwegs gewesen. Aber wir kamen auch mit KLM nach neun Stunden und 15 Minuten Flugdauer gut in Peking an.
Montag, den 26.08.
Unerwartet munter sind wir in Peking gegen 9.00 Uhr Ortszeit angekommen. Genauso unerwartet war für mich die saubere Luft in der Stadt. Ja, das muss mal gesagt werden. Nach dem, was man so in den Medien hört, dachte ich, man kann dort vor Smog kaum überleben. Ich habe während der gesamten Reise keinen Tag mit schlechter Luft oder gar Smog erlebt. Man kann dort also atmen wie in Deutschland.
Die Zeitverschiebung in China beträgt zur mitteleuropäischen Sommerzeit plus sechs Stunden. Im ganzen Land gilt die selbe Zeit. Wir werden vom Flughafen abgeholt und ins Hotel gefahren. Dort haben wir etwas Zeit zum Ausruhen. Diese Zeit nutze ich, um Geld zu wechseln. Für einen Euro bekommt man auf der Bank acht Yuan bzw. RMB (Renminbi, bedeutet Volkswährung).
Am Nachmittag fährt unsere Gruppe zum Sommerpalast des Kaisers, der in Peking liegt. Dort gibt es viele traditionelle chinesische Bauten und Kunstwerke zu sehen. Beeindruckend ist der schön verzierte 728 Meter lange Wandelgang. Er besteht aus 273 verbundenen Säulenpaaren sowie mehreren Pavillons und ist mit über 8000 Bildern bemalt.
Dienstag, den 27.08.
Heute geht es zur Großen Mauer nach Badaling. Der Ort liegt etwa 70 km in nordwestlicher Richtung von Peking entfernt. Leider ist es so neblig, dass wir dieses riesige, 8851,8 km lange Bauwerk nur auf kurzer Distanz erkennen können. In dieser Längenangabe sind aber auch etwa 2233 km Naturbarrieren wie Flüsse und Berge enthalten. Die Große Mauer gilt hinsichtlich ihrer Größe und Masse als das gewaltigste Bauwerk der Menschheit.
Anschließend besuchen wir die Kaisergräber der Ming-Dynastie, hier liegen 13 Kaiser begraben. Wie alles in China, ist auch diese Grabanlage mit ihren rund 80 km² riesig. Richtig zu sehen bekommen wir nur das unterirdische Grab des Kaisers Wanli, das ist die Grabstätte Ding Ling. Nachdem wir wieder Tageslicht sehen, gehen wir noch den 7 km langen „Weg der Seelen“. Natürlich laufen wir nicht den gesamten Weg ab, dazu reicht die Zeit nicht. Der Nebel ist lange verflogen. Schade, jetzt hätten wir eine gute Sicht auf die Große Mauer.
Abends essen wir in einem Fischrestaurant. Wir bestellen zwei Wasser. Die Frage der Kellnerin, ob großes oder kleines Wasser beantworten wir mit „Großes Wasser“. Nachfrage der Kellnerin: „Wirklich großes Wasser?“ „Jaaa!“ Da ahnte ich schon, was passiert, nämlich das selbe wie in Vietnam. Wir bekommen wortlos jeder eine Zwei-Liter-Wasserflasche serviert. Die Speisekarte ist in chinesisch geschrieben aber zum Glück gibt es Bilder. Wir entscheiden uns jeder für den abgebildeten Eimer Reis, eine Unmenge an Gemüsebeilagen sowie einen Stör. Völlig emotionslos nimmt die Kellnerin unsere Bestellung auf. Dann kommt der Koch. Er spricht als einziger etwas Englisch. Er sagt, das kleinste Stück Stör, was er hat, wiegt 2100 g. Ob wir das nehmen, will er wissen. Da dämmert mir etwas, diese Eimer und Töpfe voll Reis und Gemüse waren nicht symbolisch gemeint, sondern die realen Mengen. Diese Gerichte waren immer für vier Personen bestimmt. Dass wir an einem Zwei-Personen-Tisch saßen hat niemenden stutzig gemacht. Ich storniere unsere Bestellung und wir teilen uns eine Schüssel Suppe.
Mittwoch, den 28.08.
Es steht wieder ein straffes Programm auf dem Plan. Zunächst geht es auf den Platz des Himmlischen Friedens. Am 01.10.1949 verkündete dort Mao Zedong die Gründung der Volksrepublik China. Da machte der größte innerstädtische Platz der Welt seinem Rang alle Ehre; es waren über eine Million Menschen auf dem Platz. Vom Platz des Himmlischen Friedens geht es weiter zur Verbotenen Stadt. Sie besteht aus Innerer Stadt, Kaiser-Stadt und Verbotener Stadt. Wir spazieren auch durch den Kaisergarten und bewundern den breiten Wassergraben vor der Stadt.
Nach dem Mittagessen besichtigen wir eine Manufaktur in der Süßwasserperlen gezüchtet und verarbeitet werden. Anschließend besuchen wir den Himmelstempel. Das wichtigste Gebäude dort, ist die Halle des Ernteopfers. Hier betete der Kaiser für eine gute Ernte.
Zum Tagesausklang unternehmen wir noch eine Rikschafahrt durch die Gassen des alten Pekings und bekommen Eindrücke in die Lebensweise der Chinesen im vorigen Jahrhundert.
Donnerstag, den 29.08.
Morgens um 5.00 Uhr geht es raus aus den Betten. Wir fahren mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Zhengzhou. Der Bahnhof in Peking ist der größte in Asien. Er wurde 1997 anlässlich der Wiedereingliederung Hongkongs eröffnet. Alles ist sehr modern und sehr sauber. Der Zug fährt mehrere Stunden mit einer Geschwindigkeit zwischen 250 km/h und gut 300 km/h. In Zhengzhou essen wir Mittag. Dann geht es mit dem Bus weiter ins Shaolin-Kloster.
Dort stehen 1500 Jahre alte Ginko-Bäume. In der Baumrinde sind hunderte mehrere Zentimeter tiefe, fingerdicke Löcher. Sie stammen von den Kampfsportübungen der Mönche. Sie wurden mit den bloßen Fingern in den Baum gebohrt. Nach der Besichtigung des Shaolin-Klosters, nehmen wir in einer der vielen Kampfsportschulen an einer Vorführung der Kampfkünste (Kungfu) der sehr jungen Mönche teil. Die Kämpfer sind geschätzt zwischen sieben und 15 Jahre alt. Wobei der Jüngste die beeindruckendste Show bietet. Abends geht es mit dem Bus weiter nach Luoyang. Dort machen wir noch einen Stadtbummel und übernachten im New-Friendship-Hotel.
Freitag, den 30.08.
Am Vormittag besichtigen wir die Longmen-Grotten, die auch als „Die Höhlen der 100000 Buddha“ bezeichnet werden. Die Grotten sind künstliche Aushöhlungen aus einem etwa 1000 Meter langen Klippenfelsen. In jeder Höhle stehen ein oder mehrere verschieden große Buddhafiguren, die aus dem Fels gemeißelt wurden.
Nach dem Mittagessen fahren wir wieder mit einem Hochgeschwindigkeitszug von Luoyang nach Xi'an, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi. Die Stadt hat knapp 8 Millionen Einwohner und ist mit ihren 70 Universitäten die drittgrößte Universitätsstadt Chinas. Die Fahrt nach Xi'an dauert etwa zwei Stunden. In Xi'an besichtigen wir das größte Bauwerk der Stadt, die 12 Meter hohe Stadtmauer aus dem späten 14. Jahrhundert. Sie ist 13,7 Kilometer lang und bis zu 14 Meter breit.
Abends, nach dem reichhaltigen Essen, sind wir Zuschauer einer mit Laserlicht beleuchteten Wassershow. Danach spazieren wir durch die beleuchtete Provinzhauptstadt und sehen auch deren Mittelpunkt, den schön beleuchteten Glockenturm.
Sonnabend, den 31.08.
Nach einem guten Frühstück fahren wir ein kurzes Stück mit dem Bus zur Tempelanlage der Großen Wildganspagode in Xi'an. Die Pagode ist 60 Meter hoch und zählt zu den ältesten Chinas. Sie entstand im 7. Jahrhundert. Nun geht es zu einem Highlight unserer China-Reise.
Wir schauen uns die weltberühmte Terrakottaarmee von Xi'an an. Ihre Entdeckung im Jahr 1974 durch Bauern beim Brunnenbohren während eines besonders trockenen Sommers, wurde zur größten archäologischen Sensation des 20. Jahrhunderts. Die Armee besteht aus etwa 7000 lebensgroßen Tonsoldaten unterschiedlichen militärischen Ranges. Viele Soldaten sind beschädigt. Ursprünglich waren sie bunt bemalt. Die Farben hielten der Atmosphäre nach dem Entfernen der Erde nicht stand, sie verblassten. Deshalb sind nur wenige Soldaten ausgegraben. Das bleibt auch bis auf Weiteres so, denn es muss erst eine Konservierungsmethode für die Farben gefunden werden. Mit der Herstellung der Terrakottaarmee sollen 720000 Arbeiter 37 Jahre lang beschäftigt gewesen sein. Der Entdecker der Armee, bzw. der Bauer, der die Tragweite des Fundes ahnte, und ihn den Behörden meldete, bekam als Anerkennung dafür ein Fahrrad geschenkt.
Am späten Nachmittag machen wir einen kurzen Spaziergang durch Xi'an.
Sonntag, den 01.09.
Bevor wir nach Chongqing weiterreisen, besuchen wir im Moslemviertel die im chinesischen Stil erbaute Große Moschee. Der Kaiser aus der Ming-Dynastie erbaute sie aus Dankbarkeit für die muslimischen Krieger, die Ihn bei seinen Feldzügen mit großem Einsatz unterstützten. Auf dem Rückweg gehen wir über einen basarähnlichen Markt und kaufen verschiedene chinesische Teesorten und die dazu passenden Trinkgefäße. Anschließend fliegen wir mit einer Boeing 737-800 nach Chongqing. Das Gebiet von Chongqin umfasst ein Fläche von 84000 km². Dort leben 32 Millionen Menschen.
In der Millionenmetropole unternehmen wir einen Bummel durch die Altstadtgassen und nehmen an einer Teezeremonie mit Verkostung im Eling-Park teil. Wir probieren grünen und Litschi-Tee. Anschließend fahren wir zum Hafen und richten uns auf der Centaury Diamond ein. Es ist schon dunkel, als das Schiff Chongqing auf dem Yangtse verlässt.
Montag, den 02.09.
Heute wird ein ruhiger Tag. Das Schiff fährt auf dem Jangtsekiang stromabwärts in Richtung Yichang. Leider regnet es den ganzen Tag, deshalb nehmen wir die Angebote der Schiffsunterhaltung in Anspruch. Gina treibt Sport. Ich hatte außerdem die Wahl zwischen einem Vortrag zur traditionellen chinesischen Schnupftabakdoseninnenmalerei (kein Witz!) und einer chinesischen Ganzkörpermassage. Ich entscheide mich für Letzteres.
In Zhongxian besichtigen wir nachmittags bei strömendem Regen die zwölfetagige Steinschatzpagode, die immerhin 56 Meter hoch ist und als Besonderheit runde Fensteröffnungen hat. Eigentlich ist es eher ein Treppenhaus, das sich an den Berg Shibaozhai anschmiegt. Oben steht ein taoistischer Tempel. Der Sage nach rieselten hier aus einem kleinen Loch ständig Reiskörner aus dem Fels. Der Reis reichte gerade um die Mönche zu ernähren. Als einer der Mönche auf die Idee kam, das Löchlein zu vergrößern, versiegte die wundersame Nahrungsquelle bis heute.
Nach dem Abendessen lädt Kapitän Tang Liao Shi Zhong zu einem Willkommenscocktail ein. Auf dem Schiff geht es immer ungeheuer vornehm zu, man bekommt sogar die Serviette auf den Schoß gelegt.
Dienstag, den 03.09.
Am Nachmittag erreichen wir die Qu-Tang- (8 km lang) und die Wu- oder Hexenschlucht (45 km lang). Während der Durchfahrt genießen wir den Anblick dieser berühmten Flusslandschaft. Später unternehmen wir mit einem kleineren Boot einen Ausflug in die sogenannten „Drei kleinen Schluchten“. Die Ufer- und Flusslandschaft ist wegen der hoch aufragenden und steilen Felswände wirklich atemberaubend.
Um 19.00 Uhr gibt es ein traditionelles chinesischen Abendessen. Gegen 22.00 Uhr passiert die Centaury Diamond die fünfstufige Schleuse des 185 Meter hohen Drei-Schluchten-Staudamms. Nach der Passage gestaltet die Crew eine aufwendige und wirklich beeindruckende Abschiedsshow.
Mittwoch, den 04.09.
Morgens besichtigen wir den Yanktse-Staudamm. Dieses Jahrhundertbauwerk sprengt mit seiner Größe alle Vorstellungen. Die Staumauer ist 2335 Meter lang und der 600 Kilometer lange Stausee verschlang bei seiner Entstehung 13 Städte, 1500 Dörfer und 497 Häfen. Zwischen 1,4 und 4 Millionen Menschen mussten umgesiedelt werden. Dafür haben die Chinesen jetzt das größte Wasserkraftwerk der Welt. Es hat eine installierte Leistung von 18,2 Gigawatt und soll noch auf 22,5 Gigawatt aufgerüstet werden.
Mit unserem Schiff fahren wir noch ein Stück flussabwärts durch die Xiling-Schlucht. Dann heißt es gegen 11.30 Uhr Auschecken und eine Stunde später Ausschiffen in Yichang.
Wir fahren zum örtlichen Bahnhof und von dort weiter mit einem Hochgeschwindigkeitszug nach Wuhan, wo wir zwei Stunden später ankommen. In Wuhan essen wir Abendbrot. Anschließend fliegen wir noch anderthalb Stunden nach Pudong in Shanghai. Um Mitternacht kommen wir am Hotel an. An diesem Tag sind wir mit dem Schiff, dem Bus, der Bahn und dem Flugzeug unterwegs gewesen. Noch mehr verschiedene Verkehrsmittel zu benutzen, geht bald nicht.
Donnerstag, den 05.09.
Heute schlafen wir etwas länger und können dadurch ausgeruht am späten Vormittag den Garten des Mandarin Yu besichtigen und anschließend durch die schmalen Altstadtgassen bummeln. Nach dem Mittagessen bummeln wir über die berühmte klassizistische Uferpromenade „Bund“. Dabei haben wir einen schönen Ausblick auf den modernen Stadteil Pudong. Anschließend gönnen wir uns noch einen ganz besonderen Überblick über Shanhai, nämlich den von der 88. Etage des Jin-Mao-Towers aus. Der Fahrstuhl fährt mit 9 m/s in nur 45 Sekunden bis nach oben.
Am späten Nachmittag geht es zum Einkaufsbummel auf die belebte Nanjing Road, Der Haupteinkaufsstraße Shanghais. Nach Einbruch der Dunkelheit unternehmen wir eine Lichterfahrt mit dem Bus und sehen uns nochmals die schönsten Plätze der Stadt an, darunter ist auch die Uferpromenade.
Freitag, den 06.09.
Der heutige Tag beginnt mit einem Besuch des Jade-Buddha-Tempels. Dort sitzt als Hauptattraktion ein großer Buddha aus weißer burmesischer Jade, den man allerdings weder fotografieren noch filmen darf. Nach der Besichtigung des Tempels fahren wir in eine Seidenfabrik mit Werksverkauf. Wir erfahren sehr anschaulich Details über die Produktion der Seide aus den Kokons der Maulbeerraupe, deren Faden über 1200 Meter lang ist. Die positiven Aspekte der Seide wurden uns erklärt. Daraufhin kaufen wir zwei Seidenbettdecken.
Nach dem Mittagessen werden wir zum Flughafen gebracht. Von dort fliegen wir mit einem Airbus A 321 nach Guilin.
Sonnabend, den 07.09.
Vormittags beginnen wir eine mehrstündige Bootsfahrt auf dem Li-Fluss. Die Aussicht auf die dortige Karstlandschaft ist herrlich, im Gegensatz zum Schiffsessen. Ich bin kein Feinschmecker und beim Essen unterwegs wenig anspruchsvoll, aber für mich war das Schiffsessen ungenießbar. Das lag wahrscheinlich nicht an dem Küchenpersonal, sondern eher an den Umständen unter denen es arbeitet. Wir fahren bis Yangshuo, wo wie über den Markt und durch die malerischen kleinen Gassen bummeln.
Während der Weiterfahrt mit dem Bus, erkunden wir die Umgebung Yangshuos und machen sehr viele Fotostopps. Dabei können wir die Arbeiten einer Bäuerin auf dem Reisfeld sowie das Pflügen des Ackers mit einem Wasserbüffel durch ihren Mann bestaunen. Es sieht alles ziemlich ursprünglich aus und doch habe ich den Eindruck, dass alles nur für uns gestellt ist.
Diesen Eindruck habe ich auch, als wir das Gehöft einer 83 Jahre alten Dame in allen Winkeln besichtigen. Trotzdem geben uns diese Beobachtungen sehr interessante Einblicke in das Leben der Chinesen auf dem Land vor noch nicht allzu langer Zeit.
Sonntag, den 08.09.
Nach dem Frühstück besichtigen wir in Guilin die Schilfrohrflöten-Höhle. Bei einem Rundgang durch die Höhle, können wir die Phantasie der Chinesen bewundern. Jede Formation der Höhle, die mit viel Phantasie im Entferntesten an irgendetwas erinnert, wird entsprechend benannt. Nach dem Höhlenrundgang besteigen wir den Berg Fubo und erhalten einen eindrucksvollen Überblick über die Stadt Guilin. Vor dem Mittagessen besuchen wir noch schnell eine Manufaktur, in der Salzwasserperlen gezüchtet und verarbeitet werden. Bei einer Modenschau werden die Produkte vorgestellt und wir sollen zum Kauf animiert werden.
Bis zum Abflug am Abend nach Hongkong bleibt noch etwas Zeit, die wir nutzen, um in einem der vielen Massagesalons, die in China überall ihre Dienste anbieten, bei einer Fußreflexzonenmassage zu relaxen. Anschließend spazieren wir, wie auf neuen Füßen, durch Guilin.
Montag, den 09.09.
Am Vorabend sind wir im Hotel Harbour Plaza 8 Degrees in Hongkong angekommen. Im Hotel hat man den Eindruck, alles stehe schief. Aber das ist nur eine optische Täuschung, deshalb auch der Name des Hotels. Außerdem gibt es in dem Hotel keine 4., 14. und 24. Etage, da die Vier als Unglückszahl gilt. Das Hotel liegt im Stadtteil Kowloon.
Mit dem Wetter haben wir Glück, es ist herrliches Sommerwetter, aber nicht zu heiß. In Shanghai und Hongkong können im Sommer auch über 40°C bei 96 % Luftfeuchtigkeit herrschen. Dann trocknet dort keine Wäsche mehr und das Klima ist kaum zu ertragen. Die Arbeiter bekommen ab 40°C hitzefrei, deshalb sind 40°C besser als 39°C. Während man im übrigen China mit Renminbi (RMB), auch als Yuan bezeichnet, bezahlt, akzeptiert man in Hongkong lieber Hongkong-Dollar. Aber die meisten Händler nehmen auch den Yuan, der 10 Jiao oder 100 Fen entspricht.
In Hongkong machen wir zuerst eine Stadtrundfahrt mit dem Bus, einschließlich ausgedehnter Fotostopps. Wir sehen Hongkong Island und genießen vom Victoria Peak aus einen wirklich beeindruckenden, wolken- und nebelfreien Blick auf Honkong. Weiter geht es zum Strand der Repulse Bay, wo etwas Karibik-Feeling aufkommt. Die Zeit reicht allerdings nur für ein kurzes (Fuß-)Bad. Im alten lebhaften Fischerhafen von Aberdeen machen wir eine Bootstour in einem Fischerboot. Dabei sehen wir neben teuren Yachten auch die teils sehr armseligen Fischerboote, auf denen einige auch wohnen, denn Wohnraum ist in Hongkong exorbitant teuer. Wir besichtigen noch die staatliche Schmuckmanufaktur Dynasty Jewellery Manufaktura und haben dort Gelegenheit etwas zu kaufen.
Nach der Rundfahrt bummeln wir durch die Nathan Road, die 4 Kilometer lange Haupteinkaufsstraße Hongkongs. Nach Sonnenuntergang fahren wir nochmals zur Uferpromenade, um uns die tägliche Lasershow mit Orchesteruntermalung anzuschauen. Nach der Lasershow ziehen wir durch die Straßen und über die Märkte von Hongkong. Obwohl es schon Mitternacht ist, scheint hier niemand ans Einpacken zu denken.
Dienstag, 10.09.
Heute ist der Tag des Abschieds von China gekommen. Wir schlendern den ganzen Tag durch die Nathan Road und die Stadt und geben dabei das letzte chinesische Geld aus. Unser Flug geht erst am Abend, wir können also den ganzen Tag in der Stadt genießen.
Mittwoch, 11.09.
Unser Flug von Honkong über Amsterdam nach Tegel und die Heimfahrt mit dem Auto sind gut verlaufen. Müde aber gesund sind wir zu Hause angekommen. In China haben wir 3619 Kilometer mit dem Flugzeug, 1555 Kilometer mit dem Hochgeschwindigkeitszug und 600 Kilometer mit dem Schiff zurückgelegt. Das sind zusammen 5774 Kilometer zuzüglich einiger Tausend Buskilometer und die Strecken für den Hin- und Rückflug. Insgesamt sind das geschätzt etwa 24500 Kilometer, die wir auf dieser Reise zurückgelegt haben.
Die Reise war sehr schön aber auch anstrengend. Einige Vorurteile gegenüber China muss ich überdenken. Das Land und die Luft sind lang nicht so schmutzig wie in Deutschland angenommen, im Gegenteil, dort wo wir waren ist es sehr sauber, dort tut man etwas für den Umweltschutz. Darüber hinaus ist China trotz seiner 1,3 Milliarden Menschen nicht überlaufen und alles ist viel unverkrampfter als es in Deutschland dargestellt wird. Ein chinesisches Sprichwort lautet „Einmal sehen ist besser als hundert Mal hören.“ Diese Erfahrung habe ich in China auch gemacht.
Als Fazit kann ich allerdings für mich ziehen: Wenn man China sehen will, wie man es sich hier vorstellt, muss man nach Vietnam fahren. China ist sehr sauber und vielerorts hypermodern. Das alte China haben wir kaum gesehen. Das hat mich am meisten erstaunt.